Wir stehen zwar erst am Anfang der Planung bzw. am Anfang der Umsetzung aber den noch bereits auf einige Probleme gestossen. Davon möchten wir hier berichten. Damit wir aber nicht nur die Probleme aufzeigen, schlagen wir auch gleich entsprechende Lösungen vor.
Problem 1 – Finanzierung durch eine Bank
Ich wollte es zuerst nicht glauben aber sehr schnell wurden wir auf den Boden der Realität zurück geholt. 99% der Banken (in der Schweiz) oder sagen wir Hypothkarexperten welche wir kontaktiert haben, haben noch nie etwas von einem Tiny House gehört. Und dies obwohl, es sozusagen auf jedem Blog der Banken, etwas über Tiny Häuser zu finden ist.
- Raiffeisenbank: https://www.raiffeisen.ch/casa/de/wohnen/trends/einladend-minimal.html
- Aussage Hypothekarexperte: Wie soll das gehen? Ein Haus auf Räder? Nein, tut mir leid, es lohnt sich nicht, dass wir einen Termin abmachen.
- Credit Suisse: https://www.credit-suisse.com/ch/de/articles/private-banking/minihaus-ganz-gross-die-wohnform-tiny-house-201810.html
- Aussage Hypothekarexperte: Ein Tiny House? Nein, so was haben wir noch nie gemacht und werden es auch nie machen. Es lohnt sich nicht einen Termin zu machen.
Es ist egal wie viel Eigenkapital du mit bringst. Aber ein Tiny House in der Schweiz ohne eigenes Land zu besitzen, lässt sich nicht mit einer Bank finanzieren. Keine Chance!
Lösung 1 – Finanzierung durch eine Bank
Jetzt aber zur Lösung. In der Schweiz gibt es eine Bank, die unter ganz bestimmten Voraussetzungen, die Finanzierung übernimmt. Es ist die Alternative Bank Schweiz (ABS).
Unter folgenden Voraussetzungen kommt eine Finanzierung durch die ABS in frage:
- Wohnobjekt muss selbstgenutzt/selbstbewohnt sein
- Kein Eigenbau
- Nachhaltige und ökologische Bauweise
- Die maximale Nettowohnfläche beträgt 40m2
- Die Herstellungskosten liegen bei max. CHF 250’000
- Eigenmittel mind. 35 % der Herstellungskosten
- Darlehensbetrag mind. CHF 85’000, max. CHF 150’000
- Jahreseinkommen mind. CHF 50’000, abhängig vom Gesamtprojekt und dem persönlichen Budget
- Keine Verpfändung/Vorbezug von Vorsorgegeldern (2./3. Säule)
- Kreditlaufzeit mind. 5 Jahre, max. 10 Jahre
- Miet-, Kauf-, Nutzungs- oder Baurechtsvertrag über eine Mindestlaufzeit von 5 Jahren
- Amortisation auf null Franken innert max. 10 Jahren
- Baubewilligung
- Keine Finanzierung für ein Wohnobjekt ausserhalb der Schweiz
- Gebäudeversicherung
Wir hätten mit unserem Plan von einem Tiny House, welches bei Wohnwagon bauen lassen, eine Finanzierung durch die ABS erhalten. Und das Beste dabei ist: Der Kontakt bei der ABS ist sehr freundlich und, im Gegensatz zu allen anderen, er kennt sich auch wirklich mit Tiny Houses aus und kann wertvolle Tipps geben.
Problem 2 – Einen Platz finden
Für uns war klar, dass wir erst mit dem Bau starten wollen, wenn wir einen Platz für das Tiny House auf sicher haben. Unsere Kriterien waren relativ streng:
- Es sollte im Umkreis von 15km zu unserem aktuellen Wohnsitz sein
- Der Arbeitsweg, per ÖV, soll für uns beide etwa gleich lang sein
- Vernünftiger Preis
- Parzelle nicht grösser als 500m2
- Bauland
Grundsätzlich müsste man meinen, sollte das gar nicht so schwierig sein. Viele Häuser stehen auf sehr grossen Parzellen. Rund ums Haus massig freier Platz. Meistens fährt da nur ein automatischer Rasenmäher rum. Anders sieht es beim Kauf von Bauland aus. Baulandparzellen kleiner als 500m2 sind sozusagen nicht zu vorhanden.
Lösung 2 – Einen Platz finden
Nicht verzagen, es gibt Lösungen und auch Platz. Nicht endlos aber es gibt ihn. Ein guter Ort um einen Platz für ein Tiny House in der Schweiz zu finden, ist in diesem Fall tutti.ch. Es gibt regelmässig Stellplatz-Inserate für dein Tiny House. Wir haben so unseren Platz auch gefunden. Zusätzlich haben wir auf tutti.ch auch noch selber, gratis, ein Inserat geschaltet und doch tatsächlich zwei Anfragen erhalten.
Auf den grossen Portalen auf welchen man Bauland suchen bzw. finden kann, wurden wir nicht fündig. Dort gäbe es zwar Bauland aber in Grössen die wir nicht brauchen und in Preise die wir nicht zahlen könnten.