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Die Tiny House Checkliste – So wird der Weg weniger steil

Die Tiny House Checkliste – So wird der Weg weniger steil
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    Sibylle & Michi
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Mit dieser Checkliste möchten wir dich auf dem Weg zu deinem eigenen Tiny House begleiten. Unsere Tipps und Tricks basieren auf eigenen Erfahrungen, die wir in den letzten zwei Jahren gesammelt haben.
Diese Checkliste richtet sich an alle, die noch am Anfang ihres Tiny-House-Projekts stehen.

Alles beginnt mit dem WARUM!

Warum möchtest du in ein Tiny House ziehen? Welche Erwartungen hast du an das Leben darin?
Bevor du mit der Planung beginnst, solltest du diese Fragen für dich beantworten. Besprich sie mit Familie, Freunden und Bekannten – eine neue Lebensweise betrifft oft nicht nur dich allein. Der Austausch hilft dir, deine Vorstellungen zu konkretisieren.

Reduzieren – weniger ist mehr

Wenn du mit all deinen Sachen ins Tiny House einziehen möchtest, ist es zu spät. Starte am besten jetzt mit dem Reduzieren!
Trenne dich von Dingen, die du nicht mehr benötigst oder die dich nicht glücklich machen. Das ist ein herausfordernder Prozess, doch sobald du einmal angefangen hast, wird es einfacher.

Wichtig: Du brauchst keinen Aufräum- oder Ordnungsspezialisten, aber ein Marie-Kondo-Buch kann eine gute Inspiration sein.

Kosten – Tiny Houses sind nicht billig

Ein Tiny House kostet – und zwar nicht wenig.
Ein modernes, bewilligtes Tiny House in der Schweiz beginnt bei rund CHF 70'000, kann je nach Standard, Nachhaltigkeit und Autarkie aber auch CHF 200'000 oder mehr kosten.
Falls du dein Tiny House selbst baust, solltest du mit mindestens CHF 50'000 rechnen – dazu kommt jedoch eine Menge an Zeit und Arbeit.

„Das erste Haus baut man für seinen Feind, das zweite für einen Freund und das dritte für sich selbst.“

Wichtig: Ziehe nicht in ein Tiny House, nur weil du glaubst, es sei besonders günstig. Es ist keine Billiglösung, sondern eine bewusste Entscheidung für eine kompaktere Lebensweise.

Finanzen – realistisch planen

Ein Thema, über das man ungern spricht, das aber essenziell ist.
Die meisten Banken vergeben keine Hypothek für Tiny Houses, wenn du kein eigenes Grundstück besitzt.

Mach eine ehrliche Bestandsaufnahme:

  • Wie viel Erspartes hast du?
  • Wie viel davon bist du bereit zu investieren?

Wichtig: Falls dein Eigenkapital nicht ausreicht, überlege, ob private Finanzierungsmöglichkeiten infrage kommen. Familie oder Freunde könnten dich eventuell unterstützen – spreche offen über deine Pläne und dein „Warum“.

Plane dein Haus grob

Wie gross soll dein Tiny House sein? Welche Ausstattung brauchst du wirklich?
YouTube und Social Media können inspirierend sein, aber bedenke:

  • In der Schweiz gibt es kalte Winter – Isolierung & Heizkonzepte sind wichtig.
  • Die Baugesetze sind streng – prüfe, was erlaubt ist.

Es gibt Anbieter, die Planungsworkshops anbieten. Sie sind zwar nicht kostenlos, aber eine wertvolle Investition – selbst wenn du dort später nicht kaufst.

Wichtig: Die Grösse deines Hauses bestimmt auch das Grundstück, das du später benötigst. Plane also mit Bedacht.

Haus kaufen oder Grundstück zuerst?

Die Erfahrung zeigt: Wer sein Tiny House bereits bestellt hat, kommt bei der Grundstückssuche schneller voran.
Viele Anbieter haben Wartezeiten von 6 bis 24 Monaten, bis das Haus geliefert wird – nutze diese Zeit, um dein Grundstück zu finden.

Die Grundstückssuche ist nicht einfach:

  • Kleine Bauzonen-Grundstücke sind sehr rar.
  • Landwirtschaftszone ist (fast) unmöglich.
  • Mieten statt Kaufen? Noch schwieriger.

Wichtig: Sei kreativ und aktiv bei der Suche – das Grundstück wird dir nicht auf dem Silbertablett präsentiert.

Bauplanung & Baubewilligung – bürokratische Hürden

In der Schweiz gibt es 2'148 Gemeinden, also auch 2'148 Bauämter mit eigenen Regelungen.
Tiny Houses sind für viele Behörden Neuland – sei auf detaillierte Abklärungen und Bürokratie vorbereitet.

Ein Architekt kann helfen, die notwendigen Pläne zu erstellen.
Zudem solltest du dich mit Themen wie Erdbebensicherheit, Hochwasserschutz & lokalen Bauvorschriften auseinandersetzen.

Wichtig: Vor der offiziellen Einreichung des Baugesuchs lohnt sich ein persönliches Gespräch mit der Bauverwaltung – ein guter erster Eindruck kann helfen.

Grundstück vorbereiten

Herzlichen Glückwunsch!

  • Baubewilligung ✅
  • Haus bestellt ✅
  • Grundstück gefunden ✅

Jetzt geht es an die Infrastruktur:

  • Kanalisation, Wasser & Strom müssen vorbereitet werden.
  • Ein Fundament oder Schraubfundamente müssen gesetzt werden.

Falls du Kosten sparen möchtest, kannst du selbst mithelfen – jedoch immer unter Anleitung von Fachkräften.

Wichtig: Organisiere Handwerker frühzeitig und hole dir mehrere Offerten ein. Empfehlungen von Familie & Freunden sind oft wertvoll.

Einzug – dein Tiny House kommt!

Der grosse Tag ist da – dein Tiny House wird geliefert!
Doch es gibt viele Faktoren, die zusammenspielen müssen:

  • Der Tieflader mit dem Haus muss pünktlich sein.
  • Der Kran muss bereitstehen.
  • Die Fundamente müssen korrekt gesetzt sein.

Nicht alles wird planmässig laufen – sei vorbereitet und behalte einen Plan B im Hinterkopf.

Wichtig: Versuche, den Moment zu geniessen – es ist der Start in dein neues Leben!

Einleben – das Abenteuer beginnt

Dein Tiny House ist nun dein Zuhause!
Aber: Ein neues Leben bedeutet neue Routinen.

  • Stromautark? Dann spielt das Wetter plötzlich eine grosse Rolle.
  • Heizen mit Holz? Dann muss das Timing stimmen.
  • Kochen mit Gas? Dann geht auch mal eine Pizza schief.

Wichtig: Gib dir Zeit! Veränderungen brauchen Eingewöhnung.
Vernetze dich mit anderen Tiny-House-Besitzern – z. B. im Verein Kleinwohnformen oder auf Stammtischen.

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